Wo bist du? Und wo bin ich?
In der Zeit des Lebens gewinnen wir Menschen und verlieren sie wieder. Wie ein Zug ist es unaufhaltsam und fährt immer weiter. Kein zurück...Fehler die man begangen hat, lassen sich nicht mehr rückgängig machen.
Den Zug unseres Lebens betreten wir alleine und verlassen ihn auch wieder ohne Gesellschaft. Denn die Endstation des Zuges liegt dort, wohin niemand folgen kann. So sehr es uns auch schmerzt.
Auf der Reise steigen Menschen zu und begleiten uns ein Stück und als du dich einmal umsiehst, bemerkst du, dass einer verschwunden ist:
Hat er dich verlassen? Hast du ihn aus dem Zug gezerrt und zurück gelassen? Hat sich dieser Mensch abgewandt von dir? Oder rennt er hinter deinem Leben her und schreit mit tonloser Stimme nach dir? Bist du schuld?
Ich bin Teil dieser Situation gewesen. Teils als der Zurückgelassene und teils als das Gegenteil.
Meine beste Freundin und ich hatten Höhen und Tiefen. Und im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich viele Dinge an ihr hasste, die mich anfangs nicht störten und vieles liebe. Denn ihre positiven Seiten überlagen. Wir waren das Team. Und ergänzten uns perfekt...
Und ein Vorschlag meinerseits zerstörte alles. Sie traf dort jemanden und ab diesem Moment war es vorbei. Ich hatte das Gefühl immer weiter wegzutreiben.
Anfangs war ich froh, sie war glücklich. Strahlte heller als die Sonne und ich lachte mit. Dann begann sich meine Sonne zu verdunkeln.
Meine Fragen nach einem gemeinsamer Zeit wurden abgewehrt. Sie hätte schon etwas vor. In der Gesellschaft der Beiden fühlte ich mich immer wie das fünfte Rad am Wagen. Und egal was ich tat und mir einredete...es änderte sich nichts.
Sie sprach nur noch über ihn. Ihr restliches Leben existierte nicht mehr. Und ich? Ich und unsere Freundschaft verschwanden in dem Sog.
Nach ein paar Wochen versuchte ich nicht mehr, mich mit ihr zu treffen. Immer wieder versuchte ich mich ihr anzunähern und fiel weiter zurück. Ein unerreichbarer Berg, den ich niemals erklimmen konnte.
Sie kam nur zu mir, wenn sie Probleme hatte. Und ich wollte es nicht mehr wissen. Auch sie schien in der Beziehung zu verschwinden. Es gab kein ICH mehr, nur noch ein WIR.
Nach ein paar Wochen beschwerten sich Freundinnen von uns bei mir. Sie wären angenervt, dass sie nur noch von ihm redete. Dabei hatte ich damit nichts zu tun. Ich wollte es nicht, wollte nicht damit belastet werden. War ich nicht schon belastet genug? Musste nicht mit genug klar kommen?
Die Situation, die alles zerstörte, war ein Geheimnis, das sie für sich behielt und mir nicht sagte. Dabei ging es mich ja auch an, war ich doch schon dabei meine beste Freundin zu verlieren. Verbunden nur noch durch ein dünnes Band. Und als sie es nicht sagte, da zerriss es völlig. Ich fiel und es zerbrach. Ich zerbrach. Das Wichtige, was man doch Freundschaft nennt. Sie hatte mich von ihrem Zug gezerrt. Geschubst mehr, denn so fühlte es sich an. Und ich blieb zurück. Zerbrochen und allein.
Aufgebaut durch meine Mutter erhielt ich mein eigentliches Ich zurück. Mit Rissen und viel Kleber, aber Teile waren noch ganz ich und darauf baute ich auf. Wurde mehr wieder ich.
Und nun...bin ich allein. Meine beste Freundin wollte ich nicht zurück, denn alle Fehler wogen mehr auf, als unser Erlebtes. Je mehr Abstand ich gewann, desto mehr Fehler fielen mir auf. Und mich nervte es. Fühlte mich freier ohne sie. Ging ihr aus dem Weg und wollte nicht mit ihr reden. Denn sie hatte mich verstoßen und allein gelassen.
Und jetzt...Wochen, Monate später überkommt mich Trauer. Denn ich vermisse den Menschen, der mich immer verstanden hat. Mit dem ich immer reden konnte.
Aber ich möchte ihr einen gesagt haben...
"Bitte nimm mich wieder auf. Bedenke unsere Vergangenheit und verstehe, dass ich sie nicht vergessen kann. Ich möchte jedoch, dass
du weißt, dass ich mir wünsche diese Differenzen zu nutzen, um eine bessere Freundschaft zu beginnen.
Eine in der es um jeden gleich viel geht, in der jeder von seinen Problemen reden darf und nicht nur einer.
Einen Tag zu finden, um allein nur für uns was zu machen...
Nimm mich wieder als deine Pummelfee und beginnen wir etwas Neues auf dem Weg in die Zukunft."
Jeder von uns muss sich ändern, muss sich Gedanken machen. Doch du musst wissen:
"Ich habe dich immer lieb und du bist mir immer wichtig, auch wenn es dir super geht.
Bitte lass uns über uns und nicht über Euch reden.
Eine Freundschaft wie früher.
Mit frozen Joghurt und Twilight Filmen. Die Suche nach den schönsten Muscheln der Welt."
Etwas in dem ich mich nicht fühle, wie allein im Regen gelassen. Lass uns wieder zusammen durch Regen und Sonne tanzen. Durch Dunkel und Hell.
Durch das wir und ihr.
Nimmst du mich wieder? Wie ich war...wie ich bin? Melde dich bitte bei mir...
Pummelfee
jaymes am 04. Februar 14
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